Die Waldohreule
(Asio otus)
Die Waldohreule (Asio otus) ist eine
dämmerungs- und nachtaktive, mittelgroße Eule
Größe: ca. 36 cm
Spannweite: ca. 95 cm
Gewicht: Weibchen ca. 250-370 g, Männchen ca. 220-280 g
Lebenserwartung: bis zu 28 Jahre
Schlankes Erscheinungsbild, hervorragende Tarnung durch rindenähnliche Färbung, nahezu geräuschloser Flug durch spezielle Zahnung an den Schwungfedern und weiches Gefieder.
Langbeinige Fänge mit 4 dolchartigen Krallen (1 Wendezehe).
Auffallende Federohren, die entgegen dem Namen der Waldohreule nicht der Akustik dienen, sondern je nach Gemütszustand steil aufgerichtet oder komplett angelegt werden können.
Augenfarbe gelb-orange, hervorragende Sehleistungen und extrem gutes Gehör (zielgenaue Ortung der Beutetiere, auch unter Schnee).
Rufe: Warnruf: lautes, in Tonhöhe leicht abfallendes „uäk, uäk, uäk“.
Bettelruf der Jungen: wiederholt klagendes, katzenartiges „psieh“.
Begrüßung untereinander: verhaltenes Keckern.
Balzruf: dumpf gehauchtes „huh“ und Flügelklatschen.
Drohgebärden: kurzes Schnabelklappern und extremes Aufplustern.
Hauptnahrung: Mäuse (über 80%), gelegentlich auch Kleinvögel und andere Kleintiere, meist Jagd aus dem Flug, weniger Ansitzjagd.
Unverdauliche Reste der Beute werden als Gewölle ausgewürgt.
Brut: 1x pro Jahr etwa 3-8 Eier, vom Weibchen bebrütete Gelege in alten Elster- und Krähennestern, Brutdauer: 28 Tage, Nestlingsdauer: 20
Tage. Aufzucht der noch nicht flugfähigen, aber kletterfreudigen Ästlinge durch beide Eltern. Mit 5 Wochen sind die Jungvögel voll flugfähig, werden aber weitere 5-6 Wochen versorgt. Saisonehe
der Elternvögel, kein ausgeprägtes Territorialverhalten.
Vorkommen: Mitteleuropa, Eurasien und gemäßigtes Nordamerika bis zur Waldgrenze in Parklandschaften, an offenen Nadelwäldern, Feldgehölzen
mit niedrigem Bewuchs. Tagsüber in Tarnhaltung am Schlafplatz, gelegentlich in größeren Schlafgemeinschaften.
Wanderungen: Stand- oder Strichvogel, Altvögel sind in der Regel standorttreu, Jungvögel ziehen im Herbst gelegentlich in südwestliche
Richtung, aber dennoch kein ausgesprochener Zugvogel.
Feinde und Gefahren: vor allem für Jungvögel Gefahr durch
Habicht, Mäusebussard, Krähe, Uhu, Fuchs, Marder (Gelege),
überwiegend jedoch hohe Verluste im Straßenverkehr oder
durch fehlende strukturreiche Landschaft.
Gesamtbestand in Deutschland: ca. 32 000 Brutpaare,
leicht zurückgehend, aber insgesamt gesichert.
Nach dem Waldkauz die zweithäufigste Eule in Deutschland
Quellen:
Dieser Steckbrief ist eine stichwortartige Zusammenstellung und Kurzfassung aus zahlreichen wissenschaftlichen Bestimmungsbüchern, digitaler Literatur und aus eigenen bzw. übermittelten Beobachtungen.
Eine möglichst umfängliche Auflistung der Quellen und Bücher folgt in Kürze, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Für Hinweise auf Unrichtigkeiten oder Ergänzungen bin ich dankbar.